Günstig telefonieren – mit diesen Spartipps funktioniert es

Das Smartphone ist der tägliche Begleiter vieler Menschen und wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt. Die praktischen mobilen Endgeräte ersetzen oder ergänzen den Laptop und sind gleichzeitig die wichtigste Telekommunikationszentrale. Die Wahl des falschen Anbieters kann dazu führen, dass die Kosten pro Monat zu hoch sind. Die nachfolgenden Spartipps helfen von A bis Z dabei, das eigene Budget zu schonen.

Smartphone mit Laptop
Das Smartphone wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt. (Bild: Pixabay @ Firmbee)

Smartphone finanzieren – wenn das Geld nicht reicht

Bevor die Suche nach dem richtigen Tarif losgeht, braucht es zunächst das passende Smartphone. Die großen Flaggschiffe aus den Häusern von Samsung oder Apple sind sehr beliebt, gleichzeitig aber auch sehr teuer. Technisch ist es nicht nötig, bei jeder Neuerscheinung direkt im Store zu stehen und zu kaufen. Wer aber Wert auf die neuste Technologie legt, kommt um ein gutes Budgetmanagement nicht herum. Finanzierungsmöglichkeiten werden gern genutzt, weil der Gesamtpreis in mehreren Teilbeträgen gezahlt werden kann. Wer genauer hinschaut, erkennt jedoch, dass hier oft zu hohe Raten bzw. eine zu hohe Gesamtsumme fällig wird.

Manchmal sollten Käufer alternativ einen Privatkredit abschließen, wenn sich die Summe dadurch reduzieren lässt. Der kann ebenfalls bequem in Raten gezahlt werden, die Zinssätze sind aber fast immer geringer als bei einem klassischen Onlineshop.
Wird kein Wert auf Handys der neusten Generation gelegt, bietet sich auch der zweite Markt an. Refurbished-Produkte sind nicht nur günstiger, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit empfehlenswert. Hierbei handelt es sich nicht um private Weiterverkäufe, sondern um gewerbliche Händler, die Altgeräte ankaufen, aufbereiten und dann wieder in den Umlauf bringen.

Den richtigen Netzbetreiber auswählen – der passt zu mir

Um eine optimale Datenübertragung zu gewährleisten, wird heute primär auf 4G oder besser noch 5G gesetzt. Letzteres bietet eine bis zu zehnmal höhere Geschwindigkeit bei der Datenübertragung an und lohnt sich vor allem für Vielsurfer. Voraussetzung ist, dass ein entsprechendes Endgerät bereitsteht. In Deutschland gibt es drei Handynetze (Vodafone, Telekom und Telefónica/O2). Die flächendeckend größte Netzabdeckung hat Stand 2023 die Deutsche Telekom, Vodafone arbeitet aber ebenfalls stark am Ausbau und behebt vorhandene Funklöcher schnell und zuverlässig. Als drittes Glied im Bunde ist O2 auf dem schwächsten Platz, hat allerdings dennoch viele Befürworter. Hier kommt es maßgeblich auf den Wohnort an, innerstädtisch ist das Telefónica-Netz kaum mehr von seinen Mitbewerbern zu unterscheiden.

Die Deutsche Telekom richtet sich als Netzbetreiber an Vielsurfer, die auf Flatrates setzen und gute Netzqualität erwarten. Die Preise liegen über dem Durchschnitt, sparen lässt sich eher bei den anderen beiden Anbietern. Vodafone ist die Mittelklasse, hier halten sich Kosten und Qualität die Waage, es kann vereinzelt zu Schwierigkeiten beim Netzaufbau kommen. Am schlechtesten schneidet die Qualität bei O2 ab, allerdings primär in entlegenen Regionen. Preislich kann der Anbieter allerdings punkten und ist deutlich günstiger als die beiden anderen Riesen.

Es lohnt sich vor der Wahl eines Netzanbieters, die von der Bundesnetzagentur bereitgestellte Monitoring-Karte zu nutzen. Daraus lässt sich ablesen, ob am eigenen Wohnort genug Netzabdeckung vorhanden ist oder ob es ein anderer Anbieter sein sollte.

Flatrates nutzen – für einen Festbetrag telefonieren und surfen

Nachdem die Entscheidung für einen Netzbetreiber gefallen ist, stellt sich die Frage nach dem Handytarif. Obwohl es nur drei offizielle Netze gibt, existieren deutlich mehr Anbieter. Das liegt daran, dass die kleineren Unternehmen selbst keine Netzinfrastruktur bereitstellen, sondern diese bei den drei Netzbetreibern mieten. Das hat zur Folge, dass ein solcher Anbieter seine Tarife meist günstiger anbietet, da er nicht in die Wartung und den Ausbau der Infrastruktur investieren muss. Die Netzabdeckung selbst liegt dann in der Verantwortung des Netzbetreibers.

Hier eine kleine Auswahl, welche Netze hinter den beliebten kleineren Tarifanbietern versteckt sind:

  • Congstar gehört zum Netz der Telekom
  • Otelo greift auf das Vodafone-Netz zurück
  • Aldi-Talk operiert im O2-Netz

Um Geld zu sparen, kann es sich lohnen, einen dieser Provider zu wählen und so von günstigen Tarifen zu profitieren. Bei der Tarifwahl selbst sind Flatrates die beste Option, um so wenig Geld wie möglich pro Monat auszugeben. Das Hauptkriterium ist fast immer die mobile Datenflatrate, da es sogenannte Allnet-Flats dazu gratis „obendrauf“ gibt.

Was aber heißt nun „Allnet“? Dahinter verbirgt sich eine Flatrate, mit der Nutzer zu einem Festpreis pro Monat so viel telefonieren und surfen können, wie sie möchten. Ob Nummern im Mobilfunknetz angerufen werden oder Festnetznummern spielt keine Rolle. Die einzige Ausnahme sind Sonderrufnummern oder Auslandstelefonate, die sind in einer Allnet-Flat nicht berücksichtigt.

Smartphone mit Laptop
Mit der richtigen Flatrate wird surfen deutlich günstiger (Bild: Pixabay @ JESHOOTS-com)

Wie viel Gigabyte müssen es sein? Öffentliche Netzwerke schonen das Datenvolumen

Grundsätzlich gilt bei der Tarifwahl: je höher das monatliche Datenvolumen, desto höher auch die Kosten. Wer viel surft, zahlt folglich einen höheren monatlichen Grundpreis als jemand, der nur gelegentlich über WhatsApp mit Freunden plaudert. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit das eigene Datenvolumen zu schonen, da an immer mehr Orten öffentliches WLAN angeboten wird. Die kleine Bäckerei an der Ecke ermöglicht Gratissurfen ebenso wie die Deutsche Bahn in ihren Fernzügen. Da ein Tarifwechsel bei nahezu jedem Anbieter problemlos möglich ist, lohnt es sich eher einen günstigeren Tarif zu wählen und später ein Upgrade zu machen (falls das Datenvolumen nicht ausreicht). Die folgenden Richtwerte geben Orientierung, wie hoch der Bedarf ausfallen könnte:

  • Nutzung nur für WhatsApp und Messengerdienste: Zwischen 3 und 5 GB/monatlich.
  • Gelegentliche Nutzung von Streams, Aktivitäten in sozialen Netzwerken: Zwischen 5 und 10 GB/monatlich.
  • Häufige Nutzung von Apps wie TikTok oder Twitch, Aktivitäten auf YouTube: Zwischen 10 und 20 GB/monatlich.
  • Dauernutzung des mobilen Internets inklusive Netflix, Downloads und Co: Mindestens 20 GB/monatlich.

Handykauf mit Vertrag – nach besonderen Angeboten Ausschau halten

Eine der beliebtesten Möglichkeiten des Handykaufs ist der Vertragsabschluss. Der Kunde schließt einen 24-monatigen Vertrag mit dem Mobilfunkbetreiber ab und erhält das gewünschte Endgerät für einen reduzierten Preis, teilweise schon ab einem Euro. Die Kosten des Geräts werden durch die monatliche Grundgebühr getragen, hinzu kommen Gebühren für den monatlichen Tarif.

Wer hier geschickt vorgeht, hat die Möglichkeit, schon beim Vertragsabschluss zu sparen. Wegfallende Einrichtungsgebühren, kostenlose Rufnummernmitnahme vom Altbetreiber und vieles mehr sind Optionen, die im Vorfeld zu vergleichen sind. Interessante Möglichkeiten ergeben sich außerdem bei einer Vertragsverlängerung. Wer seinen Tarif seit zwei Jahren in Betrieb hat und nun ein neues Gerät haben möchte, kann beim vorherigen Provider bleiben. Die Gefahr hierbei ist, dass günstige Schnäppchen übersehen werden. Bevor also ein Häkchen bei der Verlängerung gesetzt wird, macht ein Preisvergleich Sinn. Ist die Konkurrenz billiger, lohnt es sich, mit dem jetzigen Netzbetreiber zu feilschen. Nicht selten reduzieren diese ihr eigenes Angebot oder offerieren einen besonders günstigen Tarif, um den Kunden zu halten.

Telefonieren mit Prepaid-Karte – lohnt sich das noch?

Zu Beginn des Handyzeitalters gab es neben dem Kauf mit Vertrag auch die Option, ein Mobiltelefon im Prepaid-Paket zu kaufen. Das Gerät war fest an die Karte gebunden und wurde zu einem günstigeren Preis abgegeben. Heute gibt es solche Pakete nicht mehr, Prepaid-Karten existieren aber immer noch. Ihr Vorteil ist, dass sie ohne eine monatliche Grundgebühr genutzt werden können. Möchte der Nutzer telefonieren, SMS versenden oder mobile Daten nutzen, muss er sein Konto aufladen. Das funktioniert bequem per Banklastschrift, über Guthabenvoucher oder das eigene Bankkonto (Sofortüberweisung).

Waren die Telefonkosten früher vergleichsweise teuer, wenn ein Prepaiddienst genutzt wurde, hat sich das geändert. Auch ohne Handyvertrag gibt es die Möglichkeit Flatrates zu buchen und diese ganz nach Bedürfnis zu verwenden. Der große Vorteil hierbei ist, dass die Option ohne Laufzeit bereitgestellt wird. Wer das Handy nicht nutzt, kündigt das entsprechende Paket und kann es jederzeit wieder aktivieren.

Da die Durchschnittspreise für Flatrates trotzdem teurer sind als beim Vertragstarif, lohnt sich Prepaid vor allem für Wenignutzer oder auch für den Betrieb des Zweithandys.

Günstig im Ausland telefonieren – so lässt sich Geld sparen

Das Mobiltelefon verbindet Menschen weltweit, Telefongespräche müssen nicht immer inländisch geführt werden. Hier gibt es verschiedene Sparmöglichkeiten, die sehr viel Potenzial mitbringen. So kann es sich lohnen, über Anbieter wie WhatsApp oder andere Messengerdienste zu telefonieren. Das kostet keine Verbindungsgebühr, sondern lediglich mobile Daten.

Wer Wert auf hohe Verbindungsqualität legt und häufig ins Ausland telefoniert, kann von einem entsprechenden Auslands-Tarif profitieren. Viele Anbieter (auch Prepaid) haben diesbezüglich Flatrates im Programm, die problemlos hinzugebucht werden können. Eine dritte Option bieten die sogenannten Call-by-Call-Möglichkeiten, sofern der Anruf aus dem Festnetz erfolgt. Es wird zunächst die Nummer eines Call-Anbieters gewählt und anschließend die eigentliche Telefonnummer. Die günstigeren Konditionen sind möglich, weil die Verbindung durch den Drittanbieter hergestellt wird.

Bei Reisen und Aufenthalten innerhalb der EU ist das sogenannte Roaming kostenlos. Zwar entstehen für ausgehende Anrufe Gebühren, wer sich anrufen lässt, zahlt seit 2017 aber keine Sonderkosten mehr. Die gleiche Regelung gilt für den Empfang und Versand von SMS. Bei Auslandstelefonaten außerhalb der EU ist Vorsicht geboten, hier kann es sehr schnell teuer werden. Es lohnt sich, im Vorfeld immer zu vergleichen und niemals ohne Auslands-Tarif zu telefonieren.

Fazit: Viele Menschen geben zu viel Geld fürs Handy aus

Ein teures Smartphone, eine hohe monatliche Grundgebühr und die XL-Datenflatrate – da kommen einige Kosten zusammen. Viele von uns nutzen das Handy täglich und sind darauf angewiesen. Die Gebühren werden kaum mehr wahrgenommen, lediglich wenn der Netzbetreiber abbucht, ist ein kurzer Schmerz zu spüren. Es lohnt sich, gelegentlich einen Blick auf die aktuellen Tarife zu werfen und diese gegebenenfalls anzupassen. Manchmal ist ein Betreiberwechsel sogar sinnvoll, wenn sich die monatlichen Gebühren damit senken lassen.

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